Onlineportal HörnerShuttle Balderschwang
Die digitale Anwendung HörnerShuttle koordiniert für Hoteliers gemeinsame Gästefahrten. Damit können registrierte Nutzer:innen Fahrten eintragen sowie Gäste zu bereits bestehenden Fahrten hinzubuchen. Dieser hotelübergreifende Service trägt dazu bei, die Anzahl der Gästefahrten zu reduzieren und damit Umwelt sowie Ressourcen zu schonen. Bürger:innen nutzen es als Mitfahrplattform.
Die Gemeinde Balderschwang, Teil der Verwaltungsgemeinschaft Hörnergruppe, ist in vielerlei Hinsicht einzigartig: Das auf 1.044 Meter gelegene Hochtal bietet den höchstgelegenen Ortskern Deutschlands. Im Winter locken das schneesichere Gebiet, im Sommer die vielen Sennalpen zahlreiche Besucher:innen über den Riedbergpass in den touristisch geprägten Ort. Gäste finden eine große Auswahl an Unterkünften, die Bandbreite reicht von Ferienwohnungen bis zum 4 Sterne Superior Hotel. Auf die rund 350 Einwohner:innen fallen etwa 1.110 Gästebetten, angeboten von 44 Gastgeber:innen.
Die Hotels in Balderschwang bieten ihren Gästen einen Shuttleservice u. a. vom bzw. zum Bahnhof im 17 km entfernten Fischen i. Allgäu an. Eine einfache Fahrt über den kurvenreichen Riedbergpass dauert fast 25 Minuten, bei den oft vorherrschenden Straßenbaustellen oder Schneefall deutlich länger. Bislang fand keine Abstimmung zwischen den Hotels statt, so dass die Fahrzeuge nicht ausgelastet waren, obwohl zumeist ein Kleinbus alleine alle ankommenden bzw. abreisenden Gäste befördern könnte. Die exemplarische Erhebung der durchschnittlichen Anzahl an Fahrgästen in drei Hotels ergab ein Ergebnis von 1,6 / 1,8 / 2,8 Gästen je durchgeführter Fahrt.
Als übergeordnete Ziele der Problemlösung wurden Effizienz, Nachhaltigkeit und bessere Anbindungsmöglichkeiten für die Gäste ausgerufen. Daraus entstand das Fahrtenportal HörnerShuttle zur hotelübergreifenden Organisation der Gästefahrten unter den Gastgeber:innen Balderschwangs. Die vier teilnehmenden Hotels stellen fast ein Drittel der Gästebetten-Kapazität. Die Anwendung ist abrufbar unter www.hoernershuttle.de, zur Benutzung ist die Registrierung und Freischaltung als Gastgeber:in mit Fahrer:innen und Fahrzeugen nötig. In einer weiteren Ausbaustufe wurde die Plattform adaptiert, so dass den Bürger:innen und Hotelmitarbeiter:innen, welche überwiegend kein eigenes Kfz haben, ein Portal zur Organisation von Mitfahrgelegenheiten zur Verfügung steht. Die Notwendigkeit ergibt sich u. a. daraus, dass Balderschwang über keine Geschäfte des täglichen Bedarfs verfügt.
Das Projekt HörnerShuttle ist die Bestätigung dafür, dass sich unkonventionelle Lösungen, Mut und Zusammenhalt lohnen: In ländlichen Regionen mit meist nur eingeschränktem ÖPNV-Angebot können die Herausforderungen der Mobilität auf alternative Art und Weise gelöst werden, indem sich Akteur:innen aus dem öffentlichen und privatwirtschaftlichen Bereich zusammenschließen.
Der HörnerShuttle schließt die „letzte Meile“ von den (Bus-)Bahnhöfen zur Zieldestination der Gäste. Überdies wird dem Bestreben nach Reduzierung des Individualverkehrs im Ort Rechnung getragen: Gemeinsam organisierte Fahrten zu Alpen, Wanderausgangspunkten oder Skiliften reduzieren die Notwendigkeit für den Gast, mit dem eigenen Pkw nach Balderschwang zu reisen.
Die Hoteliers freuen sich über wirtschaftliche Aspekte wie weniger Fahrten, Reduktion des Spritverbrauchs und dessen Kosten oder Schonung der knappen Ressource Personal. Weitere Mehrwerte sind die positiven Imageeffekte, die Schonung der Natur, sowie die positiven Rückmeldungen der Gäste. Die Einwohner:innen zeigen sich erfreut über die geringere Anzahl an Privatfahrzeugen und damit die entspannte Parkplatzsituation im Hochtal besonders in der Hochsaison. Die Gäste loben das zusätzliche Fahrtangebot, das vor der Kooperation aufgrund zu geringer Auslastung für die Hoteliers oft unrentabel war und nun ausgebaut werden konnte.
Ziel +
Als übergeordnete Ziele wurden Effizienz, Nachhaltigkeit und bessere Anbindungsmöglichkeiten für Tourist:innen ausgerufen. Der HörnerShuttle schließt die „letzte Meile“ von den (Bus-)Bahnhöfen zur Zieldestination der Gäste. Bürger:innen wird ein regionales Mitfahrportal angeboten.
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